Auf öffentlichen Spielplätzen sind Vorschriften zu beachten – der Konsum von Drogen, Alkohol und Zigaretten ist nach vielen Richtlinien nicht gestattet. Trotzdem konsumieren Drogenabhängige Ihre Drogen, wie beispielsweise Heroin, immer häufiger auf Spielplätzen, in Parks und auf Grünflächen. In Kreuzberg werden beispielsweise jährlich ca. 7.000 Heroin-Spritzen gefunden.
Da die meisten Spritzen schon einige Zeit auf dem Boden liegen, ist die Gefahr sich mit HIV zu infizieren gering. Sobald das Blut an der Spritze geronnen ist, gelangt dieses nur schwer in den Kinderkörper. Eine höhere Gefahr geht von Hepatitis-B aus. Das Virus ist durch wenig Blut übertragbar. Hierzu reichen Kratzer in der Haut oder Schleimhaut aus. Trotz Infektion kann eine Symptomatik bei Kleinkindern ausbleiben.
Wenn das Kind sich an einer benutzten Spritze verletzt
Die Medizinische Hochschule von Hannover schlägt folgendes vor zu tun, wenn sich ein Kind, aber auch Erwachsene, an einer gebrauchten Spritze verletzen (Quelle: NOZ):
- Wenn die Einstichstelle blutet, keinen Druck auf die Wunde ausüben, sondern bluten lassen
- WICHTIG: nicht auf die Wunde drücken, Erreger können durch das Drücken in das Gewebe gelangen
- Wunde desinfizieren oder ausspülen (mit Wasser und Seife)
- Das Kind nach der Erstversorgung in die Notaufnahme oder zum Kinderarzt bringen
- Impfpass bereithalten (die Behandlung ist von den erhaltenen Impfungen abhängig)
Was tun gegen Spritzen auf Kinderspielplätzen?
Es gibt sogenannte Spritzenautomaten, die 24 Stunden Spritzenbesteck sowie Zubehör bereitstellen. Vorteile für Abhängige durch den Automaten sind, die gegebene Anonymität, der ständige Zugriff, die Reduzierung von Stress und ein erschwingliches Sortiment. Abhängig vom Automatenmodell können alte Spritzen abgegeben werden. Diese Automaten sind Warenverkaufsautomaten, die in den Städten aufgestellt werden können. Zudem bieten die meisten Aidshilfen und Drogenberatungsstellen im Tausch gegen gebrauchte Spritzen neue sterile Spritzen an.
Eine weitere Möglichkeit ist die Gründung von Nachbarschaftsinitiativen. In Berlin-Schöneberg haben Anwohner die Initiative „Clean Kiez“ ins Leben gerufen. Bei Aufräumaktionen sammeln sie Spritzen, blutverschmierte Tupfer und weitere Drogenutensilien ein, um diese der Polizei zu übergeben. Die Aktionen und die Mithilfe der Polizei, durch vermehrte Kontrollen, helfen bei der Reduzierung von Spritzen und weiteren Zubehör zur Drogeneinnahme.
Beim Aufsammeln von Spritzen ist folgendes zu beachten:
- Handschuhe tragen, ein Greifzange nutzen oder ähnliches verwenden
- Schutzkappe nicht entfernen, falls diese vorhanden ist
- Spritzen mittig greifen
- Kinder nicht ermutigen selbst die Spritzen aufzuheben und über Gefahren aufklären
- Spritze in einen stichfesten Behälter entsorgen